Studie zum Güterverkehr im Großraum Braunschweig
Regionalplanung zielt darauf ab, durch koordinierte Standortentscheidungen Synergieeffekte zu erzielen und Fehlentwicklungen zu vermeiden (ARL 2005). Generell haben regionalplanerische Standortfestlegungen eine „erhebliche, langfristige Verkehrswirkung" (Einig 2006). Die Standortentscheidungen für die verkehrsintensiven Wirtschaftszweige Produktion, Handel und Logistik sind aber nach wie vor durch den interkommunalen Wettbewerb um Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen geprägt, während die Regionalplanung ihre Steuerungsmöglichkeiten oft nicht aktiv gestaltend nutzt (Langhagen-Rohrbach 2012; Leerkamp 2020). Mit einer verstärkten Integration von Wirtschaftsstandorten und Verkehrsnetzen des Güterverkehrs bietet sich die Chance, Verkehrsleistung einzusparen und bessere Voraussetzungen für den Güterverkehr auf Schiene und Wasserstraße zu schaffen (Leerkamp 2020).
Das vorliegende Forschungsprojekt sucht nach konkreten, in der regionalen Planungspraxis gangbaren Wegen, um die vorhandenen Potenziale einer nachhaltigen Raumentwicklung zu heben. Neu entwickelte Methoden zur Gewinnung von Daten, zur Analyse und Bewertung der logistischen Raumfunktionen und zur Gestaltung verkehrsträgerübergreifender Netze des Güterverkehrs sollen am Beispiel des Planungsraumes des Regionalverbandes Großraum Braunschweig praxisgerecht angewendet, rückgekoppelt und ggf. modifiziert werden. Im Ergebnis sollen raumverträgliche Logistikstandorte auf regional abgestimmten Flächen qualifiziert und gleichzeitig raumordnerisch verträgliche Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen entwickelt werden.
Das Vorhaben stellt somit ein Reallabor für eine verbesserte Verzahnung von Raum- und Verkehrsplanung dar und ordnet sich in die transformative Forschung zur Nachhaltigkeit ein. Das Projekt wird durch den Regionalverband Großraum Braunschweig gefördert und in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Braunschweig erstellt.