INTERMODAL - Planungsmethoden zur Ausweisung von Potentialstandorten für Mobilstationen zur Stärkung intermodaler Wegeketten im ländlichen Raum
Der Umweltverbund, bestehend aus dem öffentlichem Verkehr und nicht motorisierten Verkehrsträgern sowie (Car-)Sharingangeboten, ist für eine nachhaltige Entwicklung des Verkehrs zentral. Eine infrastrukturelle Lösung zur Stärkung des Umweltverbunds stellen Mobilstationen dar. Mobilstationen verknüpfen als multimodale Schnittstellen mindestens zwei Verkehrsmittel miteinander. Sie erleichtern multimodales Verkehrsverhalten und fördern intermodale Wegeketten. Die Ausstattungselemente und Verkehrsmittel einer Mobilstation liegen hierfür idealerweise unmittelbar nebeneinander. Ausstattungselemente sind dem jeweiligen Standort der Mobilstation und den Bedürfnissen der Nutzenden anzupassen. Datengetriebene Lösungen zur kosteneffizienten Identifikation optimaler Standorte für Mobilstationen existieren bisher nicht.
Das Projekt nutzt die verbesserte Verfügbarkeit von Raumstruktur- und Mobilitätsdaten zur differenzierten Analyse der ÖPNV-Angebotsqualität. Ziel ist die Identifikation von Modal-Shift-Potentialen durch den Bau von Mobilstationen und Radabstellanlagen an ausgewählten ÖPNV-Haltestellen. Ein Mixed-Method-Ansatz kombiniert dabei quantitative Erreichbarkeitsanalysen mit qualitativen Befragungen von Nutzenden und Nicht-Nutzenden. Mobilstationen/Radabstellanlagen erleichtern den Wechsel vom Rad auf ÖPNV, erweitern das Einzugsgebiet der Haltestellen und haben somit einen Einfluss auf die Nutzung des Umweltverbunds. Als Einflussfaktoren sind Radwegequalität, Haltestellenausstattung, Topografie, ÖPNV-Angebot und Nutzerpräferenzen zu nennen. Entsprechende Parameter werden in einem Modell eingearbeitet, welches die Wirkung der Rahmenbedingungen simuliert. Bewertet werden Erschließungs-, Bedienungs- und Verbindungsqualität mittels geeigneter/ zu entwickelnder Kenngrößen. Auf Basis von Szenarien können so Verlagerungen von Einstiegshaltestellen durch die Nutzung unterschiedlicher Fahrradtypen im Vorlauf identifizierbar.